Teil dieser Schlange zu sein, bedeutet, einer von 1,4 Milliarden zu sein.

Der größte Buddha der Welt

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Hey ihr Lieben! Kultur muss ebenfalls sein! Wenn sie noch so viel Spaß macht wie heute, umso besser: Es ging von Chengdu aus nach Emeishan bzw. später Le Shan, wo ich den größten Buddha der Welt besichtigt habe. Endlich durfte ich mich mal mit hunderten anderen Chinesen durch ein Weltkulturerbe quetschen und am eigenen Leib erfahren, was es wirklich bedeutet, eine von 1,4 Milliarden zu sein. Hier kann man echte Völkerkunde betreiben und ich bin sehr froh, dass ich gestern so einen tollen Tag mit den Mädels verbracht habe, so dass mich das stressige Gerangel um die besten Fotoaussichtspunkte ziemlich kalt gelassen hat.

Mit am spannendsten war die Fahrt zum Buddha. Auf den Karten sieht immer alles so überschaubar aus, aber die Fahrt pro Strecke hat mit zwei Busfahrten insgesamt 1,5 Stunden gedauert. Zufälligerweise hat Le Shan nämlich auch mehr als eine Millionen Einwohner. Geht ja gar nicht anders. Mit dem Bus für 11 Yuan ging es ab Emeishan in 45 Minuten nach Le Shan und von dort aus für 1 Yuan mit dem Bus Nr. 13 direkt bis zum Buddha.

Inzwischen plane ich kaum noch, sondern mache einfach – irgendwie bin ich bisher überall angekommen. Wenn man ein bisschen mitdenkt und den Schleppern die kalte Schulter zeigt (was sowieso selten genug nötig ist, weil die meisten Chinesen einfach nicht tapfer genug sind, mich anzusprechen), kommt man schon günstig und gut an. Einige mutige Chinesinnen konnten aber nicht anders: „Hello, welcome to China, can I take a picture with you? Thank you!“ – Eeeeehh, klar! Nur, weil ich blond bin! Kenn ich ja schon.

Der große Buddha von Le Shan ist wirklich beeindruckend: Über 1200 Jahre alt, 71 Meter hoch, alleine die Ohren sind über 7 Meter lang und die Schultern sind 28 Meter breit. Mit 90 Yuan fand ich den Eintritt zwar ziemlich happig, aber den Buddha muss man wirklich gesehen haben! Im Jahre 713 nach Christus hatte ein Mönch namens Haitong die Idee, dass es total dufte wäre, wenn man die Schiffe, die durch die gefährlichen Strudel an der Flusskreuzung fahren müssen, mit einem riesigen Buddha schützt, den man direkt in den Stein haut. Fertig wurde der Buddha erst 90 Jahre nach Haitongs Tod – und tatsächlich war das Wasser besänftigt und die gefährlichen Strudel verschwunden! Gläubige sagen, Buddha hat dafür gesorgt. Alle anderen behaupten, durch die herabgefallenen, überschüssigen Steine hat der Fluss einen anderen Lauf genommen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.

Eigentlich wollte ich morgen wandern. Ob mein Ausflug auf den Mt. Emei morgen ins Wasser fällt, wird sich noch zeigen, aber ab Dienstag bin ich in Chongqing (das sich übrigens ungefähr Tschongdsching ausspricht). Drückt mal die Daumen für das Wetter!

Ich grüß euch aus Emeishan!

Enashan mit Ennosan!

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