Yoyogi Park

Magst Du? Oh Ja-pan! – Ankommen in Tokio.

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Allgemein

Ihr habt lange nichts von mir gehört, was nicht zuletzt daran lag, dass ich völlig überwältigt bin von der Vielzahl an Eindrücken, Bildern, Geschmäckern, Gerüchen und Erlebnissen, die ich in den vergangenen 76 Tagen gesammelt habe. Die letzte verbleibende Woche, in der mein Railpass Gültigkeit hatte, habe ich dazu genutzt, noch einmal quer durchs Land zu reisen und einige sehenswerte Orte zu sehen! Und nun, auch in Woche sechs meines Japan-Abenteuers, bin ich immer noch täglich überwältigt und begeistert. Völlig überraschender Weise sind nicht nur die Bilder in meinem Kopf zahlreich – auch auf meinem Handy wird die Galerie immer größer: Bisher habe ich allein in Japan über 3000 Bilder geschossen, in Worten: dreitausend. Klar, davon können sicherlich einige aussortiert werden – aber wann? :-) Ich hoffe, die erste Zusammenstellung von Tokio ist für euch unterhaltsam. So viel sei gesagt: Japan ist für mich ein wirkliches Traumland und ich bin absolut angetan! Und für alle, die aktuell nur über diesen Blog von mir hören: Mir geht es super! Sorry, dass die eine oder andere Mail noch immer unbeantwortet ist – ich gebe mein Bestes! :-) Hier erst einmal mein Bericht übers…

Ankommen

Erstmal ankommen.

Um einen Anfang zu machen, berichte ich euch heute vom Ankommen. Mein Flug war einigermaßen aufregend – ich hatte ja keinen Weiterflug und wusste daher nicht, ob ich mein Visum tatsächlich bekomme. Die Sorge war unbegründet – der Immigration-Officer hat mir mein Visum einfach in den Pass gestempelt. Schwieriger wurde es, dem Zollbeamten zu erklären, wo ich schon war und wo ich noch überall hin möchte. Irgendwie scheine ich ihn hinreichend verwirrt zu haben, so dass er sich vermutlich dachte, so ein ständiges Länder Hin-und-Her kann man sich nicht ausdenken und eignet sich zudem auch nicht zum Zollschmuggel… (No, not Germany-China… Germany-Sweden-Thailand-China. Yes, and then Korea, and now Japan, and then Philippines, well, Hong Kong of course, maybe Taiwan or Indonesia, I don’t know yet…) Naja, er hat mich schlussendlich ohne Koffercheck durchgewunken. :-)

Mein erster Eindruck von Japan? Ganz anders als China. Alles wirkt hier irgendwie so „gewachsen“, wohingegen in China alles auf dem Reißbrett geplant und neu gebaut erscheint – ein angenehmes Gefühl. Die Japaner sind vor allem: Höflich, zurückhaltend, bemüht. Ich muss gestehen, dass ich mir in China einige Verhaltensweisen angewöhnt habe, die hier ganz und gar unangebracht sind. Hier lässt man tatsächlich anderen den Vortritt, wenn man in die U-Bahn einsteigt und drängelt sich nicht penetrant nach vorne, man wartet in Reih und Glied, wenn es eine Schlange zum Anstehen gibt und Japaner an sich scheinen stets bedacht darauf, sich stets so zu verhalten, dass sich niemand davon gestört fühlt. Ich sag ja – ganz anders als in China. ;-) Eigentlich möchte ich gar nicht so viel vergleichen – die Großartigkeiten Chinas habe ich euch ja bereits in meinem China-Resümee näher gebracht… dennoch verfestigt sich mit der Zeit mein Eindruck: China ist eine Aufgabe, für die man reich belohnt wird, wenn man sie löst. Und Japan ist ein Spiel. :-)

Nachdem ich von Narita aus in die Stadt gefahren und in die hervorragend gelegene AirBnB-Wohnung eingecheckt bin, wurde es Zeit, endlich meinen Reisegefährten für die nächsten Wochen am Flughafen Haneda abzuholen: Daniel-San war bereits auf dem Weg dorthin und so haben wir endlich unsere Idee von vor 2 ½ Jahren wahr gemacht – „Oh, Du willst auch nach Japan? Lass uns da hin fliegen!“. Beste Aktion ever!

Yoyogi

Unser erstes japanisches Abendessen wurde zuhause verspeist und bestand aus ein paar Onigiris und einem Fertiggericht aus dem vor der Haustür gelegenen Family Mart (in Japan Konbini genannt, abgeleitet von engl. „convenience store“). Ha, ihr denkt, och nööö, da fliegen die nach Japan, wo es soooo tolles Essen gibt, und alles, was die futtern, ist Supermarktfraß? Pustekuchen, das Konbini-Essen war echt lecker und bereits das erste kleine Highlight! Am meisten beeindruckt hat mich ein wachsweich gekochtes Ei (Ja, ein Ei. Schön, wenn man sich noch über die kleinen Dinge im Leben freuen kann.). Der Clou: Das Ei war bereits gesalzen – obwohl ich es mit meinen eigenen Händen geschält habe! Das hat mich so überrascht, dass ich meine Cooking With Dog-Forum-Freunde nach dem Geheimnis dahinter gefragt habe. Glücklicherweise konnte ich so herausfinden, dass es weder Zauberei noch Chemie ist, sondern möglich wird, wenn man das Ei vor dem Kochen mehrere Tage in starker Salzlake einlegt. Sehr schade, dass es das nicht in Deutschland gibt. Ich denke darüber nach, professionell Eier zu kochen und zu vertreiben, wenn ich zurück bin. (Wehe, einer von euch klaut mir diese Idee!)

Gibts nicht nur im 7Eleven.

Hach, überhaupt alles ist so schön hier: Salzeier, perfekt ausgenutzter Wohnraum, unglaublich leckeres Essen auch in kleinen Portionen, Bentoboxen, nette, höfliche Menschen, Automaten für alles, Getränke kostenlos zum Essen, beheizbare Toilettensitze (überhaupt eine überaus hohe Klorate), Steckdosen überall, Wertkarten, die sowohl für U-Bahn als auch Metro, Konbinis und Getränkeautomaten funktionieren, … Es ist vermutlich ein deutsches Phänomen, dass man als Student auf dem Campus jeweils eine eigene Karte für Bus und Bahn, das Mensa-Bezahlsystem, den Bibliothekszugang und schließlich für den Kopierer benötigt.

Tokio

Tokio ist mit 13,4 Millionen Einwohnern auf Platz eins der größten Städte Japans, welches selbst wiederum auf Platz zehn der bevölkerungsreichsten Länder der Erde steht. Wusste ich vorher gar nicht, aber es gibt sehr viele Japaner! Man hat überhaupt das Gefühl, von Japan aus hat man einen wesentlich genaueren Blick auf den Rest der Welt als der Rest der Welt ein Auge auf Japan hat. Gemeinsam mit Yokohama und den umliegenden Städten bildet Tokio die größte Metropolregion der Welt. (Ich weiß nicht, in wie vielen „größten Städten der Welt“ und „größten Metropolregionen der Welt“ ich in den letzten Wochen war – ich hoffe, einer von euch hat mitgezählt? Da stimmt doch was nicht.) Tokio hat aber mehr zu bieten als nur viele Menschen – definitiv zählt diese Stadt zu den Orten, die mich weltweit bisher am meisten begeistert haben! Daniel-san und Ena-san verbrachten insgesamt neun Tage damit, die Stadtviertel Tokios zu erkunden. Die Süddeutsche schreibt ganz richtig: Tokio gleicht einem Mosaik aus einigen großen und unzähligen kleineren Steinchen. Wie Sie das Bild zusammensetzen, bleibt Ihnen überlassen. Was man unbedingt sehen sollte, ist zwar relativ schnell abgehakt, doch zu sehen gibt’s dennoch unendlich viel: Schönes und Merkwürdiges, Geschichtsträchtiges und Hypermodernes. Dies entspricht genau meinem Eindruck, und so sehe ich die Stadtteile als große Mosaiksteinchen, in denen noch unzählige weitere, kleine Funkelsteinchen zu entdecken sind.

Tokyo Sky

Yoyogi

Wirklich beeindruckend ist die Fähigkeit der Japaner, völlig eigene Welten zu schaffen. Gerade läuft man noch auf einer mit blinkender Leuchtreklame tapezierten, riesigen Straße, zwei Mal um die Ecke gegangen befindet sich hinter einer einfachen Holztür ein typisch japanisches Restaurant, in das man von einer traditionell im Kimono gekleideten Japanerin gebeten wird – so geschehen in unserer Homebase Yoyogi. Hinter der Theke wetzen drei vornehm gekleidete Köche ihre Messer und an den anderen Tischen sitzen freundliche Japaner, die uns neugierig mustern. Die Tische sind durch Papierwände voneinander getrennt und Grüner Tee wird serviert, bevor wir uns eines von wenigen, tagesaktuellen Menüs aussuchen dürfen: Misosuppe, Gemüsebeilage 1 (Tomatensalat), Gemüsebeilage 2 (Algensalat mit Ei), Gemüsebeilage 3 (Eingelegter Rettich und Gurkensalat), Hauptgericht (wir wählen 1x Tempura und 1x Sashimi, weil das die einzigen beiden Wörter sind, die wir verstehen), Nachtisch (Mangogelee). Für die folgenden ein, zwei Stunden vergisst man völlig, woher man kommt und wohin man möchte, um sich dieser Welt hinzugeben, die genau so mitten in Tokio oder in einem kleinen Dorf tief im japanischen Hinterland liegen könnte. Zum Schluss geht man mit einer Rechnung von € 23,- aus dem Laden – und wir zusätzlich noch mit einem breiten Lächeln sowie einem Geschenk, das wir von unseren japanischen Tischnachbarn erhalten haben (kleine Baozi, die sie eigentlich für sich selbst gekauft hatten… das ist soooo freundlich!). Nach einem Erlebnis dieser Art muss man sich vor der Tür erst einmal verwirrt umsehen und ungläubig die Augen reiben, zu groß sind die Unterschiede zwischen drinnen und draußen.

Wer selbst mal in Tokyo / Yoyogi ist, darf dies gerne auch mal machen:

Takase たかせ, 1-27-5 Yoyogi, Shibuya 151-0053, Telefon: 03-5371-8872

Dieses Mikrokosmos-Phänomen gilt übrigens nicht nur für Restaurants: Ebenso ergeht es dem Besucher in einer Pachinko-Spielhalle (Ohrenstöpsel mitnehmen), einem Comicladen, einem Rathaus, einem Maid-Café, einem Sushi-Laden, einer Teestube, einem Onsen, einem Zug/Bahnhof, einem Museum oder einem Fischmarkt, teilweise sogar in ganzen Stadtteilen (Daiba, Akihabara). Jedes Mal betritt man eine perfekte, eigene Welt und wird ganz ohne Eigenbemühen ins Hier und Jetzt katapultiert. Das ist etwas, was ich an Japan liebe!

Unsere Wohnung in Tokyo Yoyogi lag direkt am riesigen Yoyogi-Park, gleichzeitig aber in Laufweite von Shibuya und direkt neben dem quirligen Shinjuku. Wir erfreuten uns an ruhiger, aber ausgezeichneter Wohnlage direkt an einer Haltestelle der Yamanote-Linie, welche die wichtigste Linie in Tokyo ist. Yoyogi ist süß, sauber und die Straßen sind gesäumt von kleinen Cafés und versteckten Restaurants. Neben dem Mikrokosmos-Erlebnis im Takase hatten wir hier hervorragende Ramen-Nudeln, Tsukemen und unsere erste Automatenbestellung (ohne, dass wir wirklich wussten, was wir da bestellten…).

Das sollte man sich mal ansehen:

  • Yoyogi Park
  • Meiji Schrein
  • die kleinen Straßen rund um den Bahnhof in Richtung Shinjuku
  • Wer hier wohnt: Yoyogi Village

Yoyogi Park

Shinjuku

Hier befindet sich – neben der Tokyo-Station – der größte Bahnhof der Stadt. Bahnhöfe in Japan sind keine reinen Bahnhöfe, wie wir sie hier kennen: Sie sind gleichzeitig Heimat zahlreicher Restaurants, Supermärkte, Kaufhäuser, ja teilweise sogar Hotels, Aussichtsplattformen – einmal haben wir gar einen kleinen Zoo auf dem Dach eines Bahnhofs entdeckt! Ich habe noch nicht ganz verstanden, wie sich das begründet, aber Züge sind in Japan hoch angesehen und geschätzt – da überrascht es nicht, dass auch die Bahnhöfe entsprechende Oasen sind. Wie sehr die Japaner ihre Züge wertschätzen, zeigt sich beispielsweise darin, dass sich die Schaffner und Schaffnerinnen vor den Shinkansen verbeugen, wenn diese ein- und ausfahren. Das Gewusel am Bahnhof Shinjuku zur Rush Hour sollte man sich jedenfalls nicht entgehen lassen – im besten Fall ohne eigenes Gepäck. ;-)

Station

Und das hier ist ebenfalls sehenswert in Shinjuku:

Golden Gai

Ein weiteres Beispiel für einen Mikrokosmos: Auf einer winzigen Fläche finden sich über zweihundert Bars und Restaurants, wobei viele dieser Plätze mit drei Personen bereits voll besetzt sind. Häufig zahlt man Eintritt (400-1000 Yen), daher ist das Wechseln der Kneipe eher teuer und es lohnt sich, länger an einem Ort zu bleiben. Ich bin sicher, jeder findet hier eine Kneipe nach seinem Geschmack – bloß Platzangst sollte man zuhause lassen…

Yodobashi Camera

Das ist der Mediamarkt von Japan – mit dem Unterschied, dass Yodobashi Camera wirklich für Begeisterung sorgt! Hier gibt es u.a. die günstigste SIM-Karte für Reisende in Japan. Die Yodobashis gibt es auch in weiteren Teilen Tokios – uns hat der Store in Shinjuku besonders gut gefallen. Auf acht Stockwerken findet man thematisch sortiert alles, was elektronisch betrieben werden kann sowie passendes Zubehör. Wir haben mehrere Stunden damit zugebracht, jedes einzelne Stockwerk ausgiebig zu erkunden und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus! Natürlich gibt es noch weitere Ketten: Big Camera zum Beispiel. Alle haben ihre Vor- und Nachteile.

Sehenswert ist auch die Aussicht aus dem obersten Stockwerk des Park Hyatt-Hotels, bekannt aus Lost in Translation. Gut, man zahlt über 30€ für zwei Cocktails, aber mei.

Wer ausgehen möchte, ist im Vergnügungsviertel in Shinjuku richtig. In einer typischen Izakaya kann man den Abend starten und bei leckeren Snacks die ersten Drinks zu sich nehmen. Zahlreiche dieser kneipenähnlichen Lokale findet man östlich des Bahnhofs.

Shinjuku

Ein Muss für alle Gäste Tokios, die sich einen Überblick verschaffen wollen: Ein Besuch auf der Aussichtsplattform des Tokioter Rathauses. Den großartigen Stadtüberblick gibt es kostenlos! Das Rathaus befindet sich inmitten von Bürogebäuden westlich des Bahnhofs in Shinjuku. Ebenfalls lohnenswert: Ein Besuch des größten Tourist Offices Japans im gleichen Gebäude. (Öffnungszeiten beachten.)

Rathaus Tokio

Shibuya

Wer Bilder von Tokio sieht, sieht nicht selten Bilder aus Shibuya. Die riesigen Gebäude sind vollgehängt mit Leuchtreklamen und die Straßen bunt und vollgepackt mit Individuen. Überall gibt es kleine Essenslokale, Kaufhäuser und Bürogebäude, wild durchzogen von Straßen, Bahnschienen und Zebrastreifen. Shibuya beherbergt auch einige Clubs und Bars, vor allem für jüngeres Publikum. Treiben lassen ist die Devise!

Was man sich hier nicht entgehen lassen sollte:

Fotos in einer Fotobox machen lassen

Hier sollte man die 300 Yen investieren und in einer der Fotoboxen Bilder von sich machen lassen. Die Nachbearbeitung erfolgt in einer anderen Box, wir hatten riesigen Spaß! Die Ergebnisse werden unter Verschluss gehalten und nur auf persönliche Anfrage vorgezeigt. ;-)

Shibuya Crossing

Nicht fehlen darf ein Besuch der von vielen als am meisten beschrittenen Kreuzung der Welt bezeichneten Shibuya Crossing. Der Starbucks bietet einen guten Blick auf das Geschehen. Sooo groß ist die Kreuzung zwar nicht, aber das Gewusel – speziell an einem Samstagnachmittag – ist schon sehr sehenswert!

Shibuya Crossing

Sushi essen

Wir mochten besonders das Genki Sushi Restaurant: Günstige Sushis á la carte, der Clou: Bestellt wird per iPad, geliefert wird auf kleinen Wägen, die auf einem Förderband quer durchs Restaurant fahren, bis zum Platz an der Theke. Ein riesiger Spaß!

Tokyu Hands

Dieser Do It Yourself-Baumarkt ist für uns eher ein riesiger Vergnügungsladen. Es gibt neben Baustoffen und Bastelbedarf allerlei Verrücktheiten aus Japan, Schreibbedarf, Kosmetik in allen Besonderheiten (Nagellackschutzvorrichtungen, um den Lack nachts trocknen zu lassen, Mundgesichtsmuskeltrainer und ähnliches), Reiseartikel, Bücher, Sportartikel, Küchenbedarf und vieles vieles mehr. Alles auf Japanisch – ich liebe diesen Laden!

Asakusa

Asakusa wird eigentlich Asak’sa ausgesprochen – das „u“ wird von Japanern häufig verschluckt. Es steht im Japanischen für „Achtung, Touristen!“ (frei übersetzt). Hier gibt es vor allem Tempel und Schreine, die man einmal gesehen haben sollte. Sehenswert ist auch die Kappabashi Street, wo es alles für den Küchenbedarf gibt: Eingangsschilder, Speisekarten, Kochutensilien in groß und klein, Bentoboxen, vor allem aber das berühmte „Fake Food“, das überall ausgestellt ist: Detailgetreu nachgebildetes Essen aus Plastik. Die Ausstellungsstücke zu besichtigen war interessant, ansonsten gilt auch hier: Touristenalarm.

Akihabara (Akiba)

Dieses kunterbunte Technikviertel ist vor allem bei in- und ausländischen Mangafans und Cosplayern beliebt, die ihren Lieblingsfiguren nacheifern. Neben allerlei Plastikfiguren und Mangacafés gibt es vor allem Spielhallen, Automaten und Technikmärkte. Auch hier gilt: Treiben lassen ist die Devise!
Wer das völlig verrückte Japan erleben möchte, sollte sich einen Besuch im Maid-Café gönnen. Ich erspare euch die Details – ehrlich gesagt habe ich das immer noch nicht richtig verarbeitet. Vielleicht sucht ihr mal nach einem Internetvideo, um einen kleinen Einblick zu bekommen. Miao, miao!

Ueno

Das Ueno-Viertel ist in der Nähe von Akiba gelegen und bietet ein wenig Gemütlichkeit. Wir haben gemeinsam mit unserem deutschsprachigen Guide und Freund Kentaro den Ueno Park und den Toshogu Schrein besucht und uns danach durch die Ameyoko Einkaufsstraße treiben lassen. Hier findet man das etwas ursprünglichere Tokio.

Tsukiji Fish Market

Das Gebäude für den Fischmarkt in Tsukiji ist eigentlich bereits zu klein, es wird über den Bau eines größeren Marktes nachgedacht.
Wir waren gegen halb 8 Uhr dort, was perfekt war, um Sushi zu frühstücken, ohne ewig anzustehen. Ja, roher Fisch auf leeren Magen mag für einige von euch seltsam klingen – macht man hier aber so. :-) Die Läden, die bis dahin schon eine riesenlange Schlange vor sich aufreihen, kann man getrost links liegen lassen – vermutlich werden diese in einem chinesischen Reiseführer angepriesen. Wir hatten eine hervorragende Don (Reisschale) in einem mittelmäßig frequentierten Laden (Anstehezeit unter 30 Minuten) und waren sehr zufrieden!
Um 9 Uhr öffnet der eigentliche Fischmarkt für Besucher. (Eigentlich öffnet der Markt natürlich schon viel früher, doch bei den Massen an Touristen, die sich hier tümmeln, würden die dort arbeitenden Menschen niemals mit ihrem Tagewerk fertig werden…) Während in Japan wirklich ÜBERALL an maximale Sicherheit gedacht wird, was sich beispielsweise an der übertriebenen Baustellenabsicherung mit unzähligem, bunt blinkenden, winkenden Personal nebst grell aufleuchtenden, neonfarbenen Hello Kitty-Absperrungen zeigt, zeigt sich auf dem Fischmarkt ein anderes Bild. Als Besucher steht man eigentlich immer irgendwo im Weg herum und muss auch mal vor vorbeirasenden Lieferwägen wegspringen. An jeder Ecke stehen riesige Sägen, mit denen die tiefgefrorenen Thunfische zersägt werden. Schutzausrüstung? Abstandshalter? Firlefanz. Hier arbeiten die echten, japanischen Männer! Trotzdem würde ich mir einen Besuch nicht entgehen lassen.

Deiba / Diver City

Diese Insel wurde angeblich aus Müll aufgeschüttet – riechen tut man jedenfalls nichts. Hier ist das hypermoderne Tokio und ein Besuch dieses Stadtteils sollte dringend die Besichtigung des riesigen Transformer-Roboters beinhalten. Der ist also wirklich beeindruckend! Ansonsten kann man sich hier drinnen und draußen treiben lassen und sogar ein wenig Beach-Feeling bekommen, nämlich wenn man an den Strand geht. Für den Rückweg aufs Festland bietet sich ein Spaziergang über die Rainbow-Bridge an, um einen schönen Blick auf Tokios Skyline zu bekommen. (Bitte Öffnungszeiten beachten.)

 

Wie Sie sehen – sehen Sie viel. Und ehrlich gesagt ist es für mich fast schmerzhaft, diesen Beitrag zu veröffentlichen, weil ich das Gefühl habe, dass das nicht mal ansatzweise das wiedergibt bzw. dem gerecht wird, was es hier zu sehen gibt. Die Lösung? – Fahrt selbst nach Japan! :-) Einige weitere Eindrücke von mir gibt’s die Tage! Bis dahin, habt weiterhin Geduld!

バイバイ und liebste Grüße aus Nippon,
eure Japanena

2 Kommentare

  1. Gießen war den Japanern zumindest mit dem Studi Ausweis gar nicht so fern: Fahr- UND Mensakarte in einem! Das nenn ich ja schon fast fortschrittlich! ;)
    Ich bin so neidisch auf das ganze Essen!!!!

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